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Redebeitrag Claudia Papst-Dippel TOP3 AfD-Antrag “Hebammen fördern” 24.06.2019

Sehr geehrte Frau Vorsitzende, meine Damen und Herren,

es ist schon eine ganze Weile her, dass die AfD-Fraktion den Antrag zur Förderung von Hebammen eingereicht hat und es hat uns schon sehr geärgert, dass er nicht schon im letzten Jahr – aus was für Gründen auch immer – auf einer Tagesordnung aufgetaucht ist.

Es ist zwischenzeitlich, wie die Anlagen zu unserem Antrag belegen, eine Menge passiert.

Als negatives Highlight muss man die Schließung der Geburtshilfestation in Volkmarsen anführen, auf die ich sehr oft und nicht nur von jungen Frauen oder werdenden Müttern angesprochen werde.

Viele Frauen sind verärgert und das zu Recht!

Durch die Schließung der Station sind die Sorgen, die wir uns zum Thema Geburtshilfe gemacht haben nicht geringer geworden, auch wenn auf der anderen Seite auf Landesebene „Bewegung“ zu seine scheint.

Ich habe es hier schon einmal gesagt – und ich wiederhole es immer wieder gerne – dass Resolutionen der Vergangenheit wenig gebracht haben und dass die Mühlen der Landes- und gar der Bundesebene langsame mahlen.

Die komplizierten Verhandlungen über Vergütungen, die rechtlichen Absicherungen von Hebammen und überhaupt die Verhandlungen mit den Krankenkassen, ziehen sich hin und derweil schließen äußerst gut aufgestellte und beliebte Geburtshilfestationen wie die in Volkmarsen!

Das war dann auch unser Beweggrund im letzten August, noch einmal einen Antrag für die Förderung von Hebammen im Landkreis zu stellen.

Ein weiterer Punkt war, dass die Antworten auf die große Anfrage der Fraktionen von SPD und CDU im letzten Jahr vor der Sommerpause, eine zufriedenstellende Situation der Hebammen im Landkreis beschrieben haben.

Ich habe damals Zweifel geäußert, die sich dann durch die Aussagen der Kreissprecherin der Hebammen, Frau Runde, in der WLZ bestätigt haben.

Betreuungsdefizite und Versorgungslücken gab es also doch – unschön für werdende Mütter und Mütter und die Familien in Waldeck-Frankenberg!

Weiterhin gibt es im Landkreis auch eine Nachfrage nach Hausgeburten, die jedoch nicht erfüllt werden kann – es gab zumindest im letzten Jahr keine Hausgeburtshebamme mehr bei uns!

Die Hausgeburt ist die beste und in den allermeisten Fällen auch komplikationsloseste aller Entbindungsarten und das für Mutter und Kind. Sie sollte auf alle Fälle gefördert werden und zwar über die Förderung von freiberuflichen Hebammen.

Auch das wiederhole ich immer wieder gerne:

Ich halte es für ein FRAUENRECHT, dass man sich den Geburtsort, die Hebamme und die Entbindungsform aussuchen kann. Ausgenommen sind selbstverständlich Risikoentbindungen.

Die Familienfreundlichkeit und Zukunftsorientierung eines Landkreises zeigt sich auch in der medizinischen und geburtshilflichen Versorgung, dient auch als Gegenmittel der demografischen Krise und liegt sicherlich uns allen sehr am Herzen. Deswegen hatten wir seinerzeit angeregt, den Zukunftsinvestitionsfond zur Finanzierung etwaiger Maßnahmen zu nutzen.

Insgesamt begrüßen wir, dass der Koalitionsvertrag der Regierungsparteien auf Landesebene dem Thema einen hohen Stellenwert einräumt und auch der Landkreis hat z.B. einen Zuschuss pro Geburt, allerdings nur in einer Klinik angeboten.

Und hier an dieser Stelle zeigt sich wiederum, dass wir als AfD-Fraktion in unserem Antrag ein KONZEPT gefordert haben, die Arbeit und Ansiedlung von Hebammen im Landkreis zu fördern. Ein Konzept würde sich nicht nur auf die Entbindungsformen in Kliniken richten, es würde auch auf den Wunsch nach Hausgeburtshebammen eingehen.

Oder es könnte überlegt werden, ob der Landkreis den Hebammen über Räumlichkeiten helfen sollte ein verbessertes Angebot in die Fläche zu bringen. Dazu würden die im Landkreis arbeitenden Hebammen eine Menge weiterer Vorschläge erarbeiten können, ein ergebnisoffener runder Tisch wäre sicherlich sehr hilfreich.

Wir – die AfD-Fraktion – sind enttäuscht über die Formulierung in der heutigen Beschlussvorlage, dass der Kreis die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Hebammen weiterhin fördernd begleiten möchte. Das ist eine Selbstverständlichkeit und uns zu allgemein gehalten.

Wir fordern ein KONZEPT, das gemeinsam mit allen Hebammen entwickelt werden sollte und ALLE Tätigkeiten der Hebammen im Landkreis, auch gerade das flächendeckende Angebot der Hausgeburt mit einbeziehen sollte.

Hausgeburten sind, soweit mir bekannt ist, auch noch kostengünstiger als Entbindungen in einer Klinik!

Vielen Dank.

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