Namentliche Abstimmung zu TOP 7 Erwerb von Geschäftsanteilen an der Windpark Gemünden GmbH 20.03.2017
AfD lehnt eine Beteiligung des Kreises am Windpark Gemünden ab
Die Versorgung eines Industrielandes mit Strom aus Wind und Sonne ist ökonomisch sehr viel ungünstiger als mit der herkömmlichen Mischung aus Kernkraft, Kohle und Gas. Praktisch ist sie unbrauchbar und führt Bemühungen des Umwelt- und Naturschutzes ins Absurde. Da der Wind in Zukunft nicht wehen wird, wie vorhergesagt – wie Landrat Kubat zitiert wurde – sondern die Nennleistung der Anlagen nur an etwa einem Sechstel aller Jahresstunden abgegeben wird und die Anlagen erheblich wartungsintensiver sind als konventionelle Kraftwerke, ergeben sich Investitionskosten von ca. 25.000 € je kWeff. Zum Vergleich: Ein modernes Kohlekraftwerk kostet 1.238 €/kWeff.
„Zwei Drittel aller in Hessen betriebenen Windparks sind unrentabel“, sagt der energiepolitische Sprecher der AfD – Fraktion, Hakola Dippel. “Wenn die WKA erst einmal gebaut sind, haben die Hersteller, Projektierer, Gutachter und weitere Beteiligte ihr Geld verdient. Die Grundstückseigentümer erhalten in den ersten Jahren wahrscheinlich auch einen recht hohen Pachterlös; wenn aber dann die hohen versprochenen Winderträge ausbleiben und Wartung und Reparatur der Anlagen teurer werden als vorgesehen, kommen die Betreiber in Schwierigkeiten.“
Aus diesem Grund lehnt die AfD – Fraktion eine Beteiligung des Landkreises an der Windpark GmbH ab. Auch Kommunen sollten sich nicht daran beteiligen dürfen. Mit öffentlichem Geld sollte dieses hohe Risiko nicht eingegangen werden, solange es keine wirtschaftlichen Speichermöglichkeiten git.
Durch das wetterabhängig stark schwankende Angebot des Stromes ist eine sichere Stromversorgung zunehmend gefährdet. Ausreichende Speicher, die diese Schwankungen ausgleichen könnten – im Moment nur mit Pumpspeicherwerken möglich – gibt es nicht. Die Gefahr eines „Blackouts“ steigt mit jeder hinzukommenden Windkraftanlage. Die Standorte der WKA in Hessen sind großenteils im Wald (weil dieser in den Höhenlagen liegt und dort mehr Wind weht). Durch den Bau der WKA in den Wald werden die letzten naturnahen Ökosysteme industrialisiert und es werden bundesweit geschützte Vogel- und Fledermausarten stark gefährdet und getötet. Windkraftanlagen sind exzellente Erzeuger von luftgeleitetem Infraschall (je höher und je mehr Leistung, desto besser). Infraschall ist nicht abschirmbar (wie bspw. Lärm von der Autobahn) und hat starke – inzwischen gut erforschte – Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. WKA sollten keinesfalls näher als zwei bis drei Kilometer zur nächsten Wohnbebauung errichtet werden.
Wir haben die Beteiligung des Landkreises an der Windpark Gemünden GmbH von Anfang an abgelehnt. Jedes weitere Windrad bedeutet mehr volantilen Strom, ein unsicheres Stromnetz und durch die EEG-Umlage höhere Strompreise für den Verbraucher.
Mit dieser Beteiligung steht der Landkreis aber auch ein für späterer Rückbau- und Entsorgungskosten der Anlagen. Ein Debatte zu diesem Thema hatte der Kreistag abgelehnt. Wir haben daher namentliche Abstimmung beantragt, damit man später immer noch weiß, wer die Verantwortung für die Kosten trägt, welches dieses finanzielle Abenteuer für unseren Kreis und seine Bürger bedeutet.
Das Ergebnis der namentlichen Abstimmung lesen Sie hier