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Claudia Papst-Dippel, MdL, zu TOP 6 Aktionsprogramm Kommune – Frauen in die Politik

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, meine Damen und Herren,

die Politik ist männerdominiert, das ist Fakt!

Allerdings möchte ich an dieser Stelle einmal sagen, dass Frauen – zumindest was meine Erfahrungen angeht – auch indirekt die politischen Geschicke mit bestimmen.

„Hinter jedem Mann steht eine starke Frau.“ lautete ein Sprichwort und heute könnte man das spiegeln und

„Hinter jeder Frau steht ein starker Mann.“ sagen.

Was hier anklingt ist, dass Männer und Frauen in partnerschaftlichen Beziehungen ihre jeweilige Lebensgestaltung heute anders aushandeln können als früher.

Ganz besonders schwierig ist das natürlich im familiären Kontext, wenn die Betreuung von Kindern eine Rolle spielt.

Ich selber bin schon seit vielen Jahren kommunalpolitisch tätig und habe das durch den Rückhalt meines Mannes und der gesamten Familie mit viel Elan ausüben können.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die heute von Frauen UND Männern eingeklagt wird, muss zuerst im privaten und familiären Umfeld geklärt werden.

Die unterschiedlichen Lebensgestaltungen und Präferenzen dürfen aber nicht auf strukturelle Probleme treffen.

Hier sei z.B. darauf verwiesen, dass exemplarisch die Pflegeberufe oft wenig kompatibel mit der Politik sind. Da helfen auch die garantierten Freistellungen oft wenig, ich denke da an den Fachkräftemangel und das hohe Verantwortungsbewusstsein der Pflegekräfte.

Letztendlich geht es aber auch oft um eine Kinderbetreuung außerhalb der Betreuungszeiten entsprechender Einrichtungen, so auch möglicherweise um eine Kindermädchen bei abendlichen Sitzungen.

Hier sollte dann auch über die Finanzierung nachgedacht werden, wenn die Betreuung nicht familiär abgedeckt werden kann.

Der vorliegende Antrag nennt in seiner Begründung das Empowerment von Frauen.

Um sich zu „ermächtigen“, müssen Frauen in ihrem Selbstbewusstsein im politischen und öffentlichen Raum zu agieren gestärkt werden.

Frauen sind oft emotionaler als Männer, aber auch sehr viel mehr auf sozialen Zusammenhalt und die Förderung von Leben, auf Kommunikation und allgemein auf ein Miteinander ausgerichtet.

Das bestätigen Forschungen zu den Geschlechtern und historischen Gesellschaftsentwicklungen.

Neben alles Politikbereichen, sollten Frauen besonders in sozialen Fragen aktiver in die eingreifen, auch und besonders, wenn sie die wertvolle Familienarbeit leisten.

Der gesellschaftliche Zusammenhalt fängt in der Familie an, geht über die Kommune und die regionale Politik in die weiteren Ebenen.

Es ist sinnvoll Frauen hier Möglichkeiten zu bieten ohne Einführung von Quoten selbst aktiv zu werden.

Ich selbst spreche Frauen an, allerdings höre ich oft, dass man sich den Kämpfen auf der politischen Ebene nicht aussetzen möchte.

Hier könnte das Aktionsprogramm sicherlich einen wertvollen Impuls zum Empowerment von Frauen in der Politik leisten.

Wir werden dem Antrag also zustimmen. Vielen Dank

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