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Warum die Pflege-App für den Kreis wichtig gewesen wäre!

Leider wurde unser Antrag auf Einführung einer Pflege-App im Kreistag abgelehnt. Dazu die Rede unseres Fraktionsmitglieds Claudia Papst-Dippel:

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
meine Damen und Herren,

wir hatten es ja bereits angekündigt – und heute stellen wir den Antrag auf Einführung der Pflegefinder-App erneut.Wir stellen diesen Antrag heute wieder zur Abstimmung, weil alle Gründe, die sie damals im Oktober 2019 gegen die Pflegefinder-App vorgebracht haben, von uns in der Großen Anfrage zur sozialen Landschaft hier im Kreisgebiet entkräftet wurden.

Und diese Gründe wurden nicht nur entkräftet, nein, sie haben sich auch als falsch herausgestellt. Deswegen erläutern wir ihnen nochmals, worum es bei dieser App einzig und allein geht: Um die Anzeige von freien Pflegeplätzen, und das nahezu tagesaktuell.

Das geht nicht mit dem Seniorenwegweiser, liebe Frau Ravensburg, den sie uns damals so theatralisch überreicht haben. Freie Pflegeplätze werden auch nicht in der Kreispflegekonferenz kommuniziert, und der Pflegestützpunkt kann darüber schon mal gar keine Auskunft geben. Ihre Ablehnung damals war also ganz und gar nicht nachvollziehbar.

Teilweise waren die Redebeiträge sogar so positiv, dass selbst die lokale Presse es gar nicht mitbekommen hatte, dass unser Antrag abgelehnt wurde. So titelte die WLZ beispielsweise am 30.10.2019, dass unser Antrag zur weiteren Beratung in die Ausschüsse überwiesen worden sei.

Meine Damen und Herren, diese App ist mittlerweile in Nordrhein-Westfalen so erfolgreich geworden, dass sie seit Anfang 2020 unter dem Namen „Heimfinder NRW“ sogar landesweit im Einsatz ist. Ich betone es nochmals: Lan-des-weit! Diese Tatsache entkräftet somit auch ihr letztes Argument, dass die Heime gar kein Interesse an einer Einführung hätten, weil niemand da wäre, der die Daten in die App einspielen könnte. Denn das Interesse der Heime an der App ist sehr wohl gegeben, sie wollen nämlich nur möglichst kurz leere Plätze in ihren Einrichtungen haben.

Unterm Strich bleibt also, von aus nachvollziehbar herausgearbeitet, dass ihre Ablehnung damals einzig und allein politisch, und nicht sachlich motiviert war. Wir sind also sehr gespannt darauf, welche Gründe sie hier und heute vorschieben werden, unserem Antrag erneut die Zustimmung zu verweigern. Sie reden nämlich nur von der Digitalisierung im Gesundheitssektor, sie machen sie aber nicht.

Meine Damen und Herren, alle hier vertretenen Parteien sprechen sich in ihren Wahlprogrammen zur Bundestagswahl explizit für mehr Digitalisierung gerade auch im Pflegebereich aus. Die FDP will sogar ein Online-Register einführen, um freie Pflegeplätze finden zu können.

Zeigen Sie also den Menschen da draußen 6 Tage vor der Bundestagswahl, dass sie es ernst damit meinen. Reden Sie nicht immer nur von „Leuchtturmprojekten“ hier im Kreis, wie zuletzt beim Pflegehotel in Willingen, sondern bringen sie hier selbst wieder einen Leuchtturm auf den Weg. Die Zeit dazu ist reif.

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