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Redebeitrag Stefan Ginder zu TOP 8 Sexualerziehung 16.04.2018

Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Bi-Gender!
Sehr geehrte Frau-zu-Mann! Sehr geehrte Mann-zu-Frau! Sehr geehrte Gender Variable!

Ich breche jetzt mal die gendergerechte Ansprache ab, da ich Ihnen die weiteren 50 Anreden ersparen möchte. Meine Redezeit reicht auch nicht aus.

Gegen das Votum des Landeselternbeirats (der nur beratend tätig sein darf) ist in Hessen 2016 ein neuer Lehrplan zur Sexualerziehung in Kraft getreten. Dieser Lehrplan sieht bereits ab der ersten Klasse vor, fächerübergreifend und verbindlich Genderideologie und „Akzeptanz sexueller Vielfalt und Geschlechteridentitäten“ als Lehrinhalt vorzusehen.

Für Sechs- bis Zehnjährige sind Themen vorgesehen wie „Patchworkfamilien“, gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Alleinerziehende und Pflegefamilien usw. Zehn- bis 12-jährige Kinder werden mit allen möglichen und unmöglichen „sexuellen Orientierungen“, wie beispielsweise „Hetero-, Bi-, Homo- und Transsexualität“ konfrontiert. Für die 13- bis 16-Jährigen sieht der Lehrplan dann Unterstützung beim „Coming Out“ und Abtreibung vor. Erklärtes Ziel des Lehrplans ist die sogenannte „Akzeptanz sexueller Vielfalt“.

Der Hamburger Verfassungsrechtler Prof. Dr. Christian Winterhoff hat in einem Gutachten festgestellt, dass dieses Ziel jedoch verfassungswidrig ist, wenn wie hier „Akzeptanz“ das Gutheißen jeglichen Sexualverhaltens bedeutet. Die Genderideologie behauptet, dass Geschlechter keine natürliche Gegebenheit, sondern kulturell und gesellschaftlich „konstruiert“ seien. Die Rollen von Mann und Frau seien nur „sozial angelernte Stereotype“; es gäbe eine „Vielfalt der Geschlechter“ und es sei ein „Menschenrecht, sein Geschlecht frei zu wählen“. Ich möchte hier auch Prof. Kutschera von der Universität Kassel erwähnen. Der Evolutionsbiologe und Physiologe hat in seinem Buch Das Gender-Paradoxon seine evolutionsbiologisch begründete Kritik an der sogenannten Homo-Ehe dargelegt. Diese Regenbogen-Ideologie konnte von Kutschera definitiv als Fiktion entlarvt werden. Laut Prof. Kutschera kommen 99 Prozent der Menschen mit einem eindeutig definierten Geschlecht zur Welt, der Rest von einem Prozent ist doppelgeschlechtlich oder weder das eine noch das andere, also eine Laune der Natur.

Nach derzeitiger Faktenlage kommen männliche Homoerotiker mit dieser Falschpolung auf die Welt und können nicht zu heteronormalen Bürgern umerzogen werden. Bei Frauen ist ebenfalls eine genetische Komponente nachgewiesen, die Neigung ist dort aber flexibler. Genauso wenig können Sie einen geborenen Rechtshänder zu einem Linkshändig-Schreiber umerziehen. Wir müssen daher homoerotisch veranlagte Männer und Frauen, die in der Regel eine Abscheu vor dem anderen Geschlecht empfinden so akzeptieren wie sie sind und dazu gehört –und das sage ich ausdrücklich, dass wir diese Menschen nicht diskriminieren.

Warum sollten sich Schüler mit einer Ideologie beschäftigen, die unter den meisten Bürgern und ich denke auch von uns nicht nachvollzogen werden kann? Warum müssen sich Schüler Gedanken in Gruppenarbeiten machen, wie man einen bestehenden Puff in einer Großstadt modernisieren soll um einen „Puff für alle“ bzw. ein Freudenhaus der sexuellen Lebenslust zu kreieren? (gemäß entsprechender „Handreichungen für Lehrer“ zur Sexualpädagogik) Hier wird das Schamgefühl von Heranwachsenden verletzt, mal ganz zu schweigen von den religiösen Gefühlen der Schüler und Eltern.

Bitte schützen Sie unsere hessischen Schüler vor dieser Gender-Ideologie, sie existiert nur in der Phantasie geschulter Ideologen und befürworten Sie unseren Resolutionsantrag.

 

Vielen Dank

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