Hakola Dippel zu TOP 8 Wirtschaftsplan der Dominialverwaltung
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
meine Damen und Herren,
anders als die Kollegen von den GRÜNEN haben wir fast nichts an dem vorgelegten Wirtschaftsplan zu kritisieren.
Auch wenn man hier und da andere Schwerpunkte setzen könnte.
Im Gegenteil, wir sprechen der Leitung – nein, natürlich allen Mitarbeitern, die dazu beigetragen haben – unseren großen Dank aus!
Es ist aus unserer Sicht äußerst beeindruckend, wie gut es trotz der Doppelt- und Dreifachbelastung gelungen ist, eine funktionierende, eigene Forstverwaltung aufzubauen.
Sie erinnern sich: auf Grund kartellrechtlicher Vorgaben aus Brüssel durfte HessenForst ab Mitte 2019 das Holz kommunaler Betriebe mit mehr als 100 ha Waldfläche nicht mehr verkaufen.
Rasend schnell wurden sogenannte Holzverkaufsorganisationen (HVO) gegründet.
Parallel dazu erfolgte die Kündigung des Staatsvertrages zur Beförsterung.
Und der Aufbau, die Gründung einer eigenen Forstverwaltung – der Kommunalwald Waldeck-Frankenberg GmbH (die ja neben dem eigenen Wald noch ca. 13.000 ha Gemeinde- und Stadtwälder betreut).
All‘ das in den drei Katastrophenjahren, in denen Sturm, Trockenheit und Borkenkäfer zu einem enormen Substanzverlust bei der Baumart Fichte geführt haben.
Die Situation bei der Baumart Buche sieht momentan auch ziemlich bedrohlich aus. Mehr dazu wird man erst in ein oder zwei Jahren sagen können.
Ca. 2.500 ha müssen wiederbewaldet werden. Die KWWF geht dabei den einzig vernünftigen Weg: möglichst viel über Naturverjüngung, ergänzt mit vielen standortangepassten Baumarten, um einen möglichst artenreichen und gemischten Wald aufzubauen.
Um die hier getätigten – und in den nächsten Jahren noch zu tätigenden!! – Investitionen vor dem wiederkäuenden Schalenwild zu schützen, würden wir uns wünschen – bitte verzeihen Sie die Ungeduld! – dass die Anpassungen der Jagdstrategie schneller und effizienter erfolgen würde.
Als ob die gerade geschilderten Arbeiten nicht genug wären, beschäftigt sich die Domanialverwaltung auch noch mit der Erstellung einer eigenen Naturschutzleitlinie! Diese soll Mitte 2022 fertig werden.
Aber letztendlich ist es doch sehr beeindruckend, dass der Jahresverlust von 6,4 Mio € innerhalb von nur drei Jahren auf 2,035 Mio € reduziert wurde.
Mit den angedachten Änderungen in der Bewirtschaftung, dem Hinzufügen anderer Geschäftsfelder und der sich abzeichnenden Erholung der Preise auf dem Holzmarkt sollte der Weg zu positiven Beiträgen in den kommenden Jahren machbar sein.
Abschließend also noch einmal: großes Lob an Dr. Steiner und Herrn Block.
Wir stimmen dem Beschlussvorschlag zu. Vielen Dank.