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Anfrage z. T. Corona-Impfungen in Schulen für die Sitzung am 09.07.2021

Folgende Frage reichte unser Fraktionsvorsitzender Stefan Ginder für die Sitzung des Kreistages am 09.07.21 ein:

Am 02.07.2021 stand in der Waldeckischen Landeszeitung auf der Titelseite: „Landkreis Waldeck Frankenberg impft jetzt auch in Schulen gegen Corona“ Wir fragen unter dem Hintergrund, dass Impfangebote von Teilen der Bevölkerung auch kritisch gesehen werden:

Was unternimmt die Verwaltung des Landkreises der Verunsicherung der Bürger entgegenzuwirken?

Antwort: Bei der Beantwortung dieser Frage muss man differenzieren nach den Personen, die tatsächlich eine Aufklärung rund um das Thema Impfung wünschen, und solchen, die sich lediglich in ihrer grundsätzlichen Ablehnung bestätigt sehen möchten. Für die zuerst genannte Gruppe, also diejenigen, die wirklich eine objektive Aufklärung wünschen, haben wir zahlreiche Angebote. In erster Linie informieren wir über die klassischen Medien, also Zeitungen, Rundfunk usw. Darüber hinaus haben wir auf unserer Internetseite alle Informationen zum Themenkreis Corona und Impfungen bereitgestellt. Dieser Bereich wird immer wieder aktualisiert, wann immer sich neue Aspekte ergeben.

Über die sozialen Medien, insbesondere den Facebook-Auftritt des Landkreises, können interessierte Bürgerinnen und Bürger zeitnah alle Informationen abrufen und sogar in di-rekte Kommunikation mit dem Landkreis treten. Die Möglichkeit wird intensiv genutzt, die Zahl der Abonnenten unseres Facebook-Kanals hat sich von rd. 3.000 am Beginn der Pandemie auf mittlerweile mehr als 11.000 vergrößert. Zu guter Letzt haben die Menschen, die sich für eine Impfung interessieren, noch Gelegenheit, sich unmittelbar vor der Impfung, bei einem Arztgespräch im Impfzentrum oder im Gespräch mit dem Hausarzt, aufklären zu lassen.

Nachfrage 1: Welche Antwort gibt die Verwaltung besorgten Bürger anlässlich der WHO Empfehlung: Keine Impfung von unter 18 Jährigen?

Antwort: Auf der Internetseite der WHO ist folgender Text zu lesen: „Die Strategic Advisory Group of Experts (SAGE) der WHO ist zu dem Schluss gekommen, dass der Pfizer/BionTech-lmpfstoff für Personen ab 12 Jahren geeignet ist. Kindern im Alter zwischen 12 und 15 Jahren, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind, kann dieser Impfstoff zusammen mit anderen vorrangigen Impfgruppen angeboten werden. Impfversuche für Kinder sind im Gange, und die WHO wird ihre Empfehlungen aktualisieren, wenn die Beweislage oder die epidemiologische Situation eine Änderung der Politik rechtfertigt“. Das ist im Wesentlichen auch die Position, welche bei uns die Ständige Impfkommission (StiKo) vertritt.

Die WHO hat übrigens auch empfohlen, dass 85 Prozent der Bevölkerung geimpft werden sollen, um eine komplette Herdenimmunität zu garantieren. In Deutschland beträgt der Anteil der unter 18-Jährigen an der Gesamtbevölkerung 16,4 Prozent. Das heißt, wenn alle Erwachsenen sich impfen ließen, brauchten das die Jugendlichen nicht mehr zu tun. Wenn Sie von der AfD-Fraktion sich also solche Sorgen um die jungen Menschen machen, sollten Sie sich umgehend impfen lassen. Damit schützen Sie Kinder und Jugendliche am besten. Wir können Ihnen gerne kurzfristig einen Impftermin vermitteln.

Bezogen auf die Impfungen von Schülerinnen und Schülern kann ich Folgendes sagen: Wir impfen im Rahmen der Zulassung durch die EMA und im Rahmen der Stiko-Empfehlung. Den Schülerinnen und Schülern werden schon Tage vor der Impfung der Aufklärungsbogen (hier werden auch Risiken und Nebenwirkungen erklärt) und die Einwilligungserklärung übersandt. Hier müssen beide Sorgeberechtigten unterschreiben und einer muss bei der Impfung anwesend sein. In jedem Fall erfolgt ein Arztgespräch. Die Impfung ist ein Impfangebot und erfolgt logischerweise mit BionTech (der einzige bei uns zugelassene Impfstoff für unter 18-jährige).

Nachfrage 2: Wie wird (mindestens in dem Maß wie Impfangebote vom Landkreis abgegeben werden ) auch vor möglichen Gefahren derselben aufgeklärt, inklusive der Bereitstellung von Informationen über dokumentierte, schwere Impfschäden und erhöhte Todesraten?

Antwort: Wer sich bereits hat impfen lassen, der weiß, dass jeder ein Informationsblatt erhält, in welchem umfassend über die Impfung und mögliche Folgen aufgeklärt wird. Die Tatsache, dass Sie das nicht wissen, lässt darauf schließen, dass Sie von der AfD wohl zu den Impfverweigerern zählen. Ich könnte Ihnen hier Dutzende von Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie an einschlägige Informationen kommen können, gehe aber davon aus, dass Sie das nicht interessiert.

Sie reden stattdessen lieber von Schäden und „erhöhten Todesraten“. Die aktuelle Corona-Impfung ist die größte Impfkampagne in der Geschichte der Menschheit, über eine Milliarde Menschen haben bereits teilgenommen. Ja, es hat auch Schäden und vereinzelt auch Todesfälle gegeben. Leider kann dies bei jeder, noch der simpelsten medizinischen Behandlung passieren. Diese „Impfschäden“, wie Sie sie nennen, liegen aber deutlich unter der üblichen Quote von Nebenwirkungen, selbst bei so simplen Präparaten wie Aspirin. Das wissen Sie – oder Sie könnten es wissen, wenn Sie wirklich wollten.

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