Redebeitrag Hakola Dippel TOP12 – Klimanotstand 24.06.2019
Sehr geehrte Frau Vorsitzende, meine Damen und Herren,
das Sprichwort sagt, Lachen ist gesund. Beim Lesen Ihres Antrages – liebe Kollegen von der LINKEN – musste ich so lachen, dass ich jetzt kerngesund sein müsste.
Der Antrag und seine Begründung zeigen wieder einmal, dass Sie keine Ahnung haben, was der Unterschied zwischen Wetter und Klima ist.
Die Begriffe Klima und Notstand lassen sich nicht miteinander verbinden. Klima ist ein statistischer Wert aus Temperatur, Niederschlägen, Luftdruck, Luftfeuchte etc. der letzten 30 Jahre. Eine Rechengröße wenn man so will.
Und von Notstand könnte man sprechen, wenn Ereignisse – z.B. Wetterereignisse – eingetreten sind, die viele Menschen einer Region in arge Bedrängnis bringen. Beispiele dafür wären die Sturmflut in Hamburg 1962 oder das Oderhochwasser 2002.
Sehr geehrter Herr Hoppmann, was würde denn nun passieren, wenn wir nicht den Klimanotstand ausrufen?
In den Wetterdaten des DWD lassen sich für die letzten dreißig, sechzig, neunzig Jahre keine vermehrten Anzeichen von Extremwetterereignissen erkennen, die ein sofortiges Handeln erforderlich machten.
Oder ist Ihnen oder dem Kreisausschuss ein einziger Einwohner des Landkreises bekannt, der durch das hiesige Klima in letzter Zeit an Leib und/oder Leben geschädigt wurde?
Meine Damen und Herren Sie könnten auch noch weiter gehen und den Sachstandsbericht des IPCC von 2013, Kapitel 2.6 lesen. Hier ist die weltweite Extremwetterentwicklung seit 1950 akribisch und in epischer Länge untersucht worden. Das Ergebnis des IPCC (und der gesamten meteorologischen Fachliteratur) lautet: Wir finden nichts – seit 1950 bis heute gibt es keine Extremwetterzunahme, weder an Stärke, noch an Häufigkeit.
Um die IPCC- Berichte lesen zu können – nicht die Summary for Policymakers! – muss man allerdings viel Zeit mitbringen und Fachenglisch verstehen.
Das Ausrufen eines „Klimanotstandes“ ist also völlig unsinnig. Ein kleines Bonmot: Die Schweizer Luftwaffe hatte in der Nacht nachdem die Konstanzer ihren Klimanotstand verkündet hatten, Gasmasken und Sauerstoffzelte für die Bevölkerung abgeworfen.
Und in Heidelberg gab es die höchsten Hochwasser in den Jahren 1784 und 1824, also deutlich vor Beginn einer richtigen Industrialisierung!
Meine Damen und Herren in Ihrem Antrag fordern Sie weiterhin die Einsetzung eines Klimaschutzbeauftragten. Der Kreis hat schon einen Klimaanpassungsbeauftragten und ist Teil des Modellvorhabens KLIMZUG, damit eben kein Klimanotstand entsteht:
https://www.landkreis-waldeck-frankenberg.de/…/index…
Wenn man so will, hat der Kreis seine Hausaufgaben schon lange vor der FfF-Bewegung gemacht, was die Kinder aber wohl leider nicht wissen.
Und was soll so ein Mensch konkret tun?
Was kann er in die Wege leiten, um eine Rechengröße, eine statistische Kennzahl, die zukünftige Wettervergangenheit zu „schützen“?
Wie schützt man einen Mittelwert?
Sie sehen also, eine völlig überflüssige Stelle, die den Landkreis nur Geld kostet, die nichts aber auch wirklich gar nichts bewirken kann!
Meine Damen und Herren , liebe Kollegen von der LINKEN, in Ihrer Begründung sagen Sie, dass die Ausrufung des Klimanotstandes eine Kernforderung der Fridays for Future Bewegung ist.
Ja und?
Welchen Grund sollten wir nach dem eben Gesagten haben, uns den Forderungen von pubertierenden Jugendlichen – die mit Billigung bzw. unter Anleitung ihrer Lehrer die Schule schwänzen – anzuschließen?
Meines Erachtens wissen die Schüler überhaupt nicht, für oder gegen was sie demonstrieren. Wenn Sie das nicht glauben, lassen Sie uns die Probe auf’s Exempel machen und bei der nächsten Runde hinfahren und eine Befragung durchführen.
Meine Damen und Herren, eine von Ihnen benannte Erderwärmung gibt es nicht. In den letzten 30 Jahren ist es in Deutschland kälter geworden! Wer möchte kann bei mir die Grafiken einsehen, die aus den Daten des DWD dazu entwickelt wurden. Liebe Kollegen von der LINKEN, wenn wir gar nichts machen, werden wir automatisch bis zum Ende des Jahrhunderts das 1,5 ° oder 2° – Ziel problemlos erreichen. Deutschland hätte dann noch den Vorteil, dass ein nennenswerter Anteil der Industrie noch hier ist, um etwas zu produzieren und einen gewissen Wohlstand – und damit auch Frieden! – zu sichern.
Meine Damen und Herren, über die Fridays for Future – Bewegung soll nicht etwa Wissen vermittelt werden, sondern die Kinder werden benutzt, um Angst zu erzeugen.
Angst ist nämlich seit dem Mittelalter eine hervorragende Art und Weise, um Menschenmassen zu regieren, die nicht genug wissen, sondern glauben müssen.
Meine Damen und Herren, vielleicht ist das der tiefere Grund, warum seit Jahren dieser „Klimawahn“ befeuert wird?
Vielleicht sollte der Landkreis nicht gleich den Klimanotstand ausrufen, sondern eher den Bildungsnotstand: Der Kreisschülerrat bedankt sich auf seiner Facebook-Seite für die Teilnahme an der Demo in Frankenberg. Ein einziger Satz, mit lediglich 19 Wörtern, aber dafür mit einem Rechtschreib- und zwei Grammatikfehlern, siehe Foto. Sowas kommt von sowas.
Aus dem oben Gesagten geht sicher deutlich hervor, dass wir den Antrag der LINKEN deutlich ablehnen werden.
Danke